1981 – Bis 1990 wollen wir die Wohnungsfrage als soziales Problem lösen …

Die Wohungsfrage war schon in der DDR eine bedeutende Frage geworden, ließ man doch ganze alte Städte verfallen. Außer in Berlin (“Hauptstadt der Deutschen demokratischen Republik”) und in den Bezirkshauptstädten passierte kaum etwas, um die Altstädte zu erhalten, wenn man vor Vorzeigestädten wie z.B. Quedlinburg einmal absah.
Für die zahlreichen privaten Eigentümer gab es zwei wesentliche Hürden, um Wohnraum zu erhalten und zu modernisieren: Kaltmieten zwischen 15 … 30 Mark der DDR für 60 … 125qm Wohnungen im Monat und der ständige Material- und Handwerkermangel.
Da favorisierte die DDR lieber Abriss ganzer Städte und bzw. oder Neubau auf der grünen Wiese im, wie das heute genannt wird, seriellen Wohnungsbau. Ortsnamen wurden so für die Neubaustadtteile um Richtungsangaben ergänzt, wie XXX-Nord oder XXX-West usw.. Die Warmmieten stiegen so auf Werte zwischen 60 … 80 Mark der DDR für 80qm Wohnungen im Monat. Aber Neubauten konnten nur Genossenschaften und staatliche Vermieter bauen, da nur diesen Wohnungsbaukapazitäten zugeteilt wurden. Und die Neubauwohnungen wurden, wie jegliche Wohnungen in der DDR, nur über Bezugsscheine zugeteilt. Dabei kamen systemnahe und unentbehrliche Arbeitskräfte mit Familien eher in den Genuss, einen Bezugsschein über ihre Betriebe zu erhalten, als die anderen “DDR – Bürger”, für die die verbliebenen Altbauten vorbehalten blieben.
Ja – und bis 1990 sollte das Wohnungsproblem in der DDR geklärt sein – wie dieses Propagandablatt glauben machen will. Aber dazu ist es ja dann nicht mehr gekommen. Und in der nachfolgenden gemeinsamen Bundesrepublik ist das Problem noch immer nicht gelöst …


19810000-Werbeblatt-Loesung-Wohnungsfrage-bis-1990-WEB