Sammlung alter Dias von der “Sozialistischen Rekonstruktion” der Burgstraße in Merseburg

In den Jahren 1976 bis 1981 wurde das Karree zwischen Burgstraße, Entenplan, Kleiner Ritterstraße und Apothekergasse einer “Sozialistischen Rekonstruktion” unterzogen. Während das genannte Karree vollständig beräumt wurde, wurden auf der anderen Straßenseite der Burgstraße nur einzelne Häuser neu aufgebaut. Während im genannten Karree Neubauten in Plattenbauweise entstanden, wurden die Lücken auf der anderen Straßenseite der Burgstraße in an den alten Baustil angelehnter Bauweise hochgezogen. Zu Beginn der Serie gibt es Einblicke in die verfallene Altbausubstanz dieses Wohn- und Geschäftsquartiers. Neben den Kriegsfolgen resultiert der Zustand aus der DDR Mangelwirtschaft, in der Baumateriallien und Handwerker kaum zu bekommen waren. Aber es fehlte auch am Geld. Zwar konnte man billige Kredite mit 1% Tilgung bekommen. Aber mit den damals durch den Staat begrenzten Mieten von 20 … 40 Mark für eine Wohnung mit einer Fläche von 60 … 80 Quadratmetern war weder an Erhaltung, geschweige denn an Neubau zu denken – auch nicht mit einer Kreditfinanzierung. Eine 1% Tilgung bedeutet schließlich 100 Jahre Rückzahlungsdauer. In der Zeit wären die “alten Hütten” sicher trotz aller Bemühungen der Eigentümer zusammengefallen.